Jahresrückblick 2023

Einen wahrhaft furiosen Auftakt ins Jahresprogramm 2023 machten am 27. Januar die beiden Musiker Michael Giertz (Flügel) und Giovanni Reber (Violine), alias Les Papillons, die uns mit ihrem Jubiläumsprogramm «Supernova» in ihren musikalischen Kosmos entführten. Die beiden vereinten mit atemberaubender Virtuosität, Verspieltheit und Witz die Welten von Rock, Pop und Klassik und rissen das zahlreich in der Aula Hüslerberg erschienene Publikum wortwörtlich von den Sitzen – die Standing Ovations zum Schluss der Vorstellung sprach Bände.

Nicht weniger turbulent ging es auf der Bühne des Zentrum Gut Hirt am 2. März zu und her. Die drei Schauspieler der Tessiner Compagnia Bluff mimten ganze 12 Figuren in ihrem als «moderne Commedia dell'arte» inszenierten Spektakel über Liebe, Kunst, Licht und Schatten. Das grosse Meisterwerk «Maestro & Margherita» von Bulgakov wurde auf komisch-clowneske und äusserst unterhaltsame Art interpretiert; mit viel Bewegung, Slapstick, Akrobatik, Musik und einer Prise Magie.

Zum 1. Juni durften wir in der beinahe voll besetzten Aula Hüslerberg eine der derzeit gefragtesten Musikkabarettistinnen der Schweizer Kleinkunstszene begrüssen: Frölein Da Capo gab sich die Ehre mit ihrem aktuellen Programm «Die Ein-Frau-Show». Mit ihrem auf Hochglanz polierten Instrumenten-Sammelsurium, Geloope, Gekritzel, Gesang und jeder Menge ihres unvergleichlichen Charmes entführte sie uns in die wunderliche Welt des Showbusiness.

Auf «NaturKultur» im Jahr 2021 und «IndustrieKultur» im 2022 folgte am 12. August dieses Jahres «Kultur bim Buur». Der einmalige Event auf dem Biohof der agrino im Weiler Vogelrüti war innert kürzester Zeit ausgebucht und die über 80 Besucherinnen und Besucher wurden vom Kulturkreisteam und der Gastgeberfamilie Peterhans in der herausgeputzten und festlich dekorierten Stallschüür herzlich begrüsst. Im Anschluss an die kurzen Themenrundgänge durch den Betrieb spielte das Berner Quartett «Urtönig» auf und präsentierte alte und neue Schweizer Volksmusik, vorgetragen auf teils uralten Instrumenten wie dem sagenhaften «Häxeschiit» oder dem «Langnauerli», gelegentlich begleitet von Zwischenrufen der Mutterkuh und ihrem Kalb im Hintergrund – ein abwechslungsreiches Programm mit Stallgeruch eben. Die Geselligkeit kam dank bester Verpflegung vom Wurstgrill und Dessertbuffet ebenfalls nicht zu kurz.

Am 12. Oktober überraschte die Comedia Zap das Publikum mit einem aufwändigen Bühnenbild im Zentrum Gut Hirt. In ihrem aktuellen Theaterstück «Zeitlupe», das den Zeitgeist in verschiedenen Episoden sprichwörtlich und humorvoll unter die Lupe nimmt, erzählte das Duo die Geschichte des alten Uhrmachers Victor, der durch Uhren die Lebensgeschichten ihrer Besitzer erspähen kann. Die Bühnenkünstler Cécile Steck und Didi Sommer von Comedia Zap, ausgezeichnet mit dem Solothurner Theaterpreis 2020, ziehen in diesem Stück alle Register ihrer Kunst. Mal poetisches, mal clowneskes Schauspiel verschmolz mit Puppen-, Masken- und Schattenspiel zu einer einzigartigen Mischung, die uns berührte und zum Lachen brachte.

Der Jahresabschluss vom 8. Dezember in der Aula Hüslerberg bescherte uns eine kurzfristige Programmänderung, da der langersehnte Auftritt von «Wiibli ond Mandli», Melanie Dörig und Meinrad Koch, krankheitshalber abgesagt werden musste. Mithilfe unseres Netzwerks und wohlwollenden Zutuns von Simon Enzler gelang es, innert 24 Stunden einen anderen einzigartigen Act aus Appenzell Innerrhoden auf die Bühne zu zaubern. Die Formation Appenzeller Echo präsentierte mit «Buchriibeli & Dörighents» die verschiedenen Appenzeller Musikstilrichtungen wie Streich-, Akkordeon- und Hackbrettmusik, Naturjodel
und Talerschwingen, Ratzliedli und Eigenkompositionen. Gespickt mit Appenzellerwitzen und Anekdoten zur Musikgeschichte sowie mit Folkmusic-Einlagen und Rhythmen aus anderen Weltregionen – ein musikalischer Genuss.

Mit teils bis auf den letzten Platz ausgebuchten Vorstellungen waren alle Veranstaltungen dieses Jahres wieder sehr gut besucht. Das Leitungsteam bedankt sich bei den Mitgliedern für den grossen Zuspruch, bei den freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihren unverzichtbaren Einsatz, beim Kuratorium Aargau für den grosszügigen Beitrag und der Gemeinde Niederrohrdorf für die fortgesetzte Unterstützung.

29.12.2023 / gs